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Allgemeines zum Klima in Kerpen

DurchschnittstemperaturenDie Lage Kerpens im Kerngebiet der Niederrheinischen Bucht, einem südlichen Ausläufer des niederländisch-nordwestdeutschen Tieflandes, bestimmt auch den Charakter des hier herrschenden Klimas. Nach Westen, Nordwesten und Norden geöffnet, ist die Niederrheinische Bucht einerseits den atlantischen Winden und Witterungseinflüssen aus Richtung der britischen Inseln ausgesetzt. Andererseits aber genießt sie bei Durchzug von Schlechtwettergebieten, solange in deren erster Phase Winde aus südlicher bis südwestlicher Richtung vorherrschen, den mit Bewölkungsauflockerung und Fallwinderwärmung verbundenen Schutz des Wind- und Regenschattens von Eifel und Hohem Venn. Und schließlich schirmt das bergisch-sauerländische Höhenland jenseits des Rheins die Bucht fühlbar gegen kalte Winde winterlicher Ostwetterlagen ab.

Durch die genannte Öffnung nach Westen, Nordwesten und Norden und die Abschirmung nach Südwesten, Süden und Osten verbinden sich im Kerpener Klima periodisch wechselnd unterschiedliche Klimamerkmale. Zum Einen sind dies die gemilderten Merkmale des nordwestdeutschen Flachlandklimas, welches windreich, im Winter feuchtmild und im Sommer eher ein wenig frisch als warm ist. Zum Anderen sind es die Merkmale des mehr geschützten mittelrheinischen Talklimas, welches im Ganzen sommerwärmer und winterkälter, dabei aber weniger niederschlagsreich und sonniger ist. Es ist also merklich binnenländischer als das nordwestdeutsche Flachlandklima.

Das Kerpener Klima kennzeichnet also ein binnenländisch abgewandelter maritimer Klimatypus mit folgenden Hauptmerkmalen:

  • ein Vorherrschen feuchtmilder bis kühler, häufig stark auffrischender Winde aus SW bis NW
  • eine mittlere Juli-Temperatur von etwa 18 - 19°C
  • eine mittlere Januar-Temperatur von etwa 1 - 2°C
  • eine Jahresschwankung zwischen diesen beiden Monatsmitteln von etwa 17°C
  • ein nur mäßig hoher Jahresniederschlag von etwa 600 mm sowie eine sehr geringe Anzahl von Tagen mit Schneefall (21 - 23)
  • eine geringe Anzahl von "Frosttagen" (etwa 60), mit einem Temperaturminimum unter 0°C

Im Winterhalbjahr hat Kerpen wegen des vorherrschenden Einströmens feuchtkühler Meeresluft ein als nasskalt empfundenes, vielfach auch diesiges Wetter mit lebhafter Windbewegung. Wegen der dabei aber relativ geringen Frostgefahr ist dieses Wetter aus pflanzenphysiologisch Sicht jedoch als mild zu bezeichnen.

Im Sommerhalbjahr andererseits ist die Witterung im Durchschnitt fühlbar wärmer als diejenige Hollands oder Nordwestdeutschlands, aber doch nicht so warm wie diejenige der nach Relief, Boden und Höhenlage ähnlich ausgestatteten mitteldeutschen und schlesischen Bördenzonen.

(nach: "Der Landkreis Bergheim (Erft)", Aloys Henn Verlag, Ratingen)