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Burg Kerpen

Anders als die anderen zum Herzogtum Jülich-Berg oder Kurfürstentum Köln gehörenden Ortsteile bildeten Kerpen, Mödrath und Langenich zusammen mit Lommersum, dem heutigen Ortsteil von Weilerswist, seit 1288 eine Brabantische Doppelherrschaft und wurden als Exklave von außen regiert. Nach Aussterben der Brabanter fiel Kerpen an Burgund und wenig später an die mittlerweile riesige, zusammengeheiratete österreichisch-spanische Doppelmonarchie der Habsburger. Karl V., der legendäre Kaiser, in dessen „Reich die Sonne niemals unterging“, war somit unmittelbarer Kerpener Landesherr. Sogar ein Besuch Karls V. auf der Kerpener Burg ist belegt.

1522 teilte Karl V. das riesige Reich auf: Sein Bruder Ferdinand erhielt die österreichischen Stammlande, er selbst übernahm Spanien, den großen Besitz in Übersee und die „Spanischen Niederlande“, zu denen auch Kerpen gehörte. In der Folgezeit blieb Kerpen fast 200 Jahre spanisch und wurde in den Unabhängigkeitskampf der Niederlande hineingezogen. Die Burg wurde im 16. und 17. Jahrhundert mehrfach erobert und zerstört, letztmals 1689. Als Kerpen 1712 Reichsgrafschaft wurde, war die Burg so stark zerstört, dass der Reichsgraf nicht dort, sondern auf Haus Hahn wohnte.

Der letzte Kerpener Reichsgraf ließ die Burg abreißen, um einen modernen und zeitgemäßen Schlossbau zu errichten. Unmittelbar nach dem Abriss der alten Burg besetzten französische Soldaten das Rheinland, der Kerpener Reichsgraf verlor seine Funktion und ging außer Landes. Von der beeindruckenden Kerpener Burg blieb nur der Burghügel erhalten, die aufregende Geschichte der Burg und ihrer Bewohnerinnen und Bewohner bleibt leider unsichtbar!