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Was geschieht mit den Korken?

Die in Kerpen gesammleten Korken werden vom Umweltzentrum Köln-West abgeholt.

KorkenIn Köln werden die Korken von der Firma Ökobau GmbH übernommen, die ihrerseits das Material schreddert und als Dämmgranulat im ökologischen Hausbau einsetzt.

Ohne chemische Bindmittel und lungenschädigende Feinstäube ist Kork im Gegensatz zu vielen herkömmlichen Materialien Gesundheitlich völlig unbedenklich. Der Naturstoff Kork fault nicht, schimmelt nicht und bleibt von Schädlingsbefall frei. Darüber ist Kork extrem haltbar, hat hervorragende Dämmeigenschaften, ist schwer entflammbar, schluckt den Schall und weist Feuchtigkeit ab. Gleichwohl wirkt Kork auf die Luftfeuchtigkeit regulierend, denn er vermag Wasserdampf zu transportieren, ohne dabei Wasser durchzulassen.

Das Recycling von Flaschenkorken leistet gleich zwei Beiträge zum Umweltschutz: 

  1.  werden die Abfallmengen verringert, 
  2. wird ein effektives Baumaterial geschaffen. Korkrecycling gilt sogar als Upcycling: aus einem kurzlebigen Wegwerfprodukt Flaschenverschluss wird ein hochwertiges Produkt mit Langzeitfunktion.

Seit der Einrichtung der Korksammelstellen 1999 bis 2006 haben die Kerpener Bürgerinnen und Bürger ca. 20.500 l Korken gesammelt. Das entspricht ca. 85 der 240-l-Tonnen.

Die Korkeiche

Das Ausgangsmaterial für den klassischen Flaschenkorken ist die Rinde der Korkeiche. Sie wächst im gesamten westlichen Korkeiche RindeMittelmeerraum, vor allem in Portugal und Spanien.

Eine Korkeiche brauchen etwa 25 Jahre, bis sie für die erste Schälung „reif“ ist. Danach muss die Rinde des Baumes jeweils bis zu 10 Jahren nachwachsen, bevor die Korkrinde wieder „geerntet“ werden kann, ohne den Baum zu schädigen. Eine so genutzte Korkeiche erreicht ein Alter von ca. 150 Jahren. Werden die Rinden jedoch in kürzeren Abständen geschält, verkürzt sich die Lebensdauer erheblich.

Ökologisch wertvolles Kulturgut gegen billige Plastikstöpsel

Korkeiche_BaumDie Eichen in Spanien und Portugal existieren nur, weil ihre Rinde genutzt wird. Die meisten Bäume im Mittelmeerraum, die keine Nutzbäume sind, wurden schon längst gefällt. Die Nachfrage nach Korkprodukten garantiert, dass die Bäume als ökologisch wertvolle Bestandteile der Kulturlandschaft weiter erhalten bleiben: die Verwendung von Flaschenkorken ist ein Beitrag zur Erhaltung des mediterranen Ökosystems.

Allerdings weht den Korken von Seiten der Weinabfüller ein kalter Wind ins Astwerk. Zunehmend bemächtigt sich die Metall- und Kunststoffverpackungs-Industrie des Marktes für Weinflaschenverschlüsse. Die Kalkulation für preisgünstige Massenweine hat zu einer Verwendung wenig umweltfreundlicher Billigverschlüsse wie Metalldrehverschlüsse und Kunststoffkorken geführt.

Als einer der Gründe für die Umstellung wird seitens des Weinhandels gerne auf den so genannten „Korkgeschmack“ verwiesen. Dass aber tatsächlich der Korkstopfen für die Geschmacksveränderung verantwortlich ist, kann in den seltensten Fällen nachgewiesen werden. Viel häufigere Ursachen sind ungehörige Beimengungen und Fremdstoffe oder Lagerungsfehler. Mittlere und höhere Weinqualitäten werden nach wie vor mit einzeln gestochenen, echten Naturkorken verschlossen.

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