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Achtung! Eichenprozessionsspinner

Seit einigen Jahren kommt es in der Kolpingstadt Kerpen punktuell zu einem massenhaften Auftreten des Eichenprozessionsspinners. Der Nachtfalter an sich ist harmlos, doch seine Raupen tragen ab dem dritten Larvenstadium Brennhaare, die auf der Haut und an den Schleimhäuten der Menschen schwere allergische Reaktionen hervorrufen können.

Da der Eichenprozessionsspinner warme und sonnige Bereiche bevorzugt, sind die Gespinste mit den Raupen oft an Einzelbäumen oder an den Waldrändern zu finden. Wie der Name schon verrät, sind es vor allem Eichen, die befallen werden.

EichenprozessionsspinnerWorin besteht die Gefahr:

Larven tragen ab dem dritten Larvenstadium mikroskopisch kleine Gifthaare, die auf der Haut und an den Schleimhäuten allergische Reaktionen hervorrufen können. Die Beschwerden reichen von juckenden Hautausschlägen (Raupendermatitis) bis zu Asthmaanfällen.

 Was können Sie tun und wie können Sie sich schützten:

Bei einem Spaziergang entdecken Sie eine Eiche mit einem weißen Gespinst um starke Äste oder Astgabeln herum:

- halten Sie ausreichend Abstand zu dem befallenen Baum, da die kleinen Brennhaare problemlos einige Meter durch die Luft fliegen können,

- versuchen Sie, offene Hautbereiche wie Arme, Beine, Hals und Nacken zu bedecken,

- melden Sie den befallenen Baum beim Baubetriebshof der Kolpingstadt Kerpen, Markus Zimmermann, E-Mail: markus.zimmermann@stadt-kerpen.de

 

Hatten Sie Kontakt mit den Brennhaaren oder auch nur die Vermutung eines Kontaktes:

- die Kleidung zu Hause wechseln und anschließend waschen,

- mit einem Klebeband vorsichtig Brennhaare von der Haut abnehmen,

- duschen und Haare waschen,

- sind die Augen betroffen, diese mit Wasser spülen.

Bei ausgeprägten Symptomen ärztliche Hilfe suchen.

 

Ist ein Baum in Ihrem Garten befallen, versuchen Sie nicht, Gegenmaßnahmen auf eigene Faust durchzuführen. Überlassen Sie das den Profis. Hier kann nur durch professionelle Schädlingsbekämpfung Abhilfe geschaffen werden.

Nicht zu verwechseln ist der Eichenprozessionsspinner mit der harmlosen Gespinstmotte. Gespinstmotten sitzen in Massen in ihren Gespinsten und fressen die befallenen Bäume und Büsche teils komplett kahl. Das Ganze sieht zwar nicht schön aus, doch in der Regel erholen sich die befallenen Bäume und Büsche wieder und treiben mit dem Johannistrieb im Juni neu aus.

 

Vorbeugende Maßnahmen:

Durch eine Förderung der natürlichen Gegenspieler der Raupen, kann die Populationen des Eichenprozessionsspinners reguliert werden. Vor allem einige Insekten kommen hier in Frage. Auch die Brutzeit einiger Singvogelarten überdeckt sich mit dem Schlüpfen der Larven. Da die jungen Larven noch nicht über Brennhaare verfügen, stellen sie eine potentielle Nahrungsquelle für die Jungvögel dar. Neuere Beobachtungen zeigen, dass zum Beispiel Kohlmeisen  Eichenprozessionsspinnerraupen im ersten und zweiten Larvenstadium als Futter nutzen können. Meisen und andere Singvögel können durch das gezielte Anbringen von Nistkästen gefördert werden. Voraussetzung ist jedoch, dass Nistkästen in angemessener Dichte angebracht werden und auch über den Eichenprozessionsspinner hinaus ein ausreichendes Nahrungsangebot zur Verfügung steht. Ansonsten besteht das Risiko, dass die Jungvögel nach der Ausbildung der Brennhaare nicht mehr ausreichend mit Futter versorgt werden können. Die angebrachten Nistkästen müssen jährlich gereinigt werden.

Der Bauhof hat in diesem Frühjahr versuchsweise zwanzig Kohlmeisen-Nistkästen aufgehängt, um gezielt die Vogelpopulation zu stärken und die Raupen auf natürliche Weise zu dezimieren. Die Nistkästen wurden an Eichen gehängt, die in der Vergangenheit von Eichenprozessionsspinnern befallen waren.

Ob die Nistkästen von den Vögeln angenommen werden und wie erfolgreich die Meisen die Raupenpopulation verringern, wird sich erst mit der Zeit zeigen.Wenn die Maßnahme erfolgreich ist, werden in den nächsten Jahren weitere Nistkästen aufgehängt.